Unterbringung
SRH Jugendhilfe Dresden Stationäre Hilfen in unseren Jugendwohngruppen
Wenn Eltern überlastet sind oder die persönlichen Herausforderungen für junge Menschen zu groß werden, ist das familiäre Umfeld nicht immer der beste Rahmen für die freie Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Ist das Wohnen im Haushalt der Eltern oder Sorgeberechtigten vorübergehend oder dauerhaft nicht möglich, ist für Jugendliche ab zwölf Jahren eine stationäre Unterbringung in unseren Wohngruppen möglich.
Ein schützendes Umfeld für junge Menschen
Unsere Wohngruppen richten sich an Jugendliche mit besonderem Hilfebedarf, etwa durch Entwicklungs- und Erziehungsdefizite sowie psychische oder körperliche Erkrankungen. Unsere Einrichtung bietet ihnen ein liebevolles, schützendes Umfeld, in dem sich junge Menschen angenommen, geborgen und zu Hause fühlen können – unabhängig von ihrer Nationalität oder Herkunft.
Unsere Wohngruppen bieten insgesamt 13 Plätze:
- Bis zu acht Jugendliche finden in unserer Regelwohngruppe Schutz und Geborgenheit.
- Für fünf weitere Heranwachsende gibt es eine intensivpädagogische Wohngruppe mit heilpädagogischem Schwerpunkt.
Gemeinsam lernen und miteinander wachsen
Wer bei uns wohnt und lebt, lernt alles, was wichtig ist, um in ein eigenständiges Leben zu starten. Junge Menschen gestalten bei uns mit sozialpädagogischer Unterstützung ihren Lebensalltag, erlernen feste Tagesstrukturen, erhalten Hilfe bei der Suche nach einer geeigneten Schulform und beim Erreichen des Schulabschlusses sowie bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Zugleich helfen wir jungen Menschen dabei, ihr persönliches Beziehungsumfeld zu stärken und berufliche Perspektiven zu entwickeln.
Individuelle Förderung für mehr Selbstständigkeit
Die besondere Lebenssituation der Menschen und Familien, die sich uns anvertrauen, erfordert individuelle Unterstützung. Wir orientieren uns an den spezifischen Bedürfnissen, der Ausgangslage sowie Problemstellung des Einzelnen. Unsere sozialpädagogische Betreuung umfasst daher verschiedene Maßnahmen:
- Einzelgespräche
- wöchentliche Gruppengespräche zu verschiedenen Themen (z. B. Mobbing, Rassismus, Sexualität)
- Gespräche mit den Eltern oder Vormündern
- gemeinsamer Alltag, wie einkaufen und kochen
- gemeinsames Aufsuchen von Beratungsstellen
Alles vor OrtVorteile unserer stationären Unterstützung
Wir arbeiten im Bezugstandem: Jedem unserer Schützlinge stehen zwei Betreuer oder Betreuerinnen als feste Ansprechpartner und Vertraute zur Seite.
Die Jugendlichen beziehen in unseren Wohngruppen voll möblierte Einzelzimmer mit geteiltem Bad. Sie haben die Möglichkeit, eigene Kleinstmöbel mitzubringen. Außerdem bieten unsere Wohngruppen:
- kostenfreies WLAN
- Aufenthaltsräume zum gemeinsamen Fernsehen und Spielen
- eine Küche zum gemeinsamen Essen und Kochen
Am Stadtrand von Dresden befinden sich unsere Wohngruppen in ruhiger, naturnaher Umgebung mit guter Verkehrsanbindung. Schulen und verschiedene Fachärzte sind schnell erreichbar. Eine Praxis mit Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie ist direkt vor Ort.
Auf dem Campus unseres angrenzenden Berufsbildungswerkes stehen vielfältige Sport- und Freizeitangebote zur Verfügung, darunter Fußball, Fitness, Billard, Tischtennis und ein Beachvolleyball-Platz. Einmal im Jahr unternehmen wir mit den Jugendlichen eine fünftägige Ferienfahrt. Daneben stärken regelmäßige Ausflüge das Miteinander.
Aufnahme in unseren Jugendwohngruppen
Wird eine stationäre Betreuung empfohlen, prüfen wir, ob die Voraussetzungen* für eine Aufnahme in einer unserer Wohngruppen erfüllt sind. Ist das der Fall, laden wir den Jugendlichen ein, uns mit seinen Eltern oder den Sorgeberechtigten zu besuchen, um sich selbst ein Bild von unserer Wohngruppe zu machen. Bei diesem Kennenlernen beschreiben wir unter anderem unsere Arbeitsweise und unsere Hausregeln.
Die Voraussetzungen und Möglichkeiten für unsere stationären Hilfen stimmen wir mit allen Beteiligten ab. Halten alle Seiten den Einzug für eine gute Lösung, übernimmt das Jugendamt die Anmeldung bei uns.
* Zu den Voraussetzungen zählen zum Beispiel der spezielle Hilfebedarf des Jugendlichen und die Frage, ob er mit den anderen jungen Menschen in unseren Wohngruppen harmonisieren kann.
Ausschlusskriterien für eine stationäre Aufnahme
Bei jungen Menschen, die sich in einer akuten Phase eines psychischen oder psychiatrischen Krankheitsbildes befinden, kann vor der Aufnahme eine medizinisch-therapeutische Maßnahme notwendig sein.
Bei besonderen Problemstellungen können wir einer stationären Aufnahme nicht zustimmen.
Dazu zählen junge Menschen
- mit manifester Gewaltbereitschaft
- mit Bedarf an Barrierefreiheit
- die Sexualstraftaten begangen haben
- mit akuter Suizidalität
- die vor einer stationären Unterbringung ein spezielles Sucht- oder Therapieangebot benötigen
Bei der Klärung von gesundheitlichen Belangen arbeiten wir Hand in Hand mit unseren therapeutischen und medizinischen Partnern. Dafür sind wir mit verschiedenen Institutionen, Organisationen und Beratungsstellen in und um Dresden eng vernetzt.
Wer hat Anspruch auf HilfeRechtliche Grundlage für stationäre Hilfen
Rechtliche Grundlage und Voraussetzung für eine stationäre Unterbringung in unseren Jugendwohngruppen sind die "Hilfen zur Erziehung" nach SGB VIII (§ 34, § 35a, § 41). Um diese Leistungen zu erhalten, stellen Eltern oder Sorgeberechtigte einen Antrag beim zuständigen Jugendamt am Wohnort. Wir beraten und unterstützen gerne bei der Beantragung.
Hilfe für junge Volljährige
In der Regel wohnen die Jugendlichen bis zu ihrem 18. Lebensjahr in unserer Wohngruppe. Sollte über die Volljährigkeit hinaus Hilfebedarf bestehen, ist in Rücksprache mit dem Jugendamt eine weitere Betreuung bis zum 21. Lebensjahr möglich (nach § 41 SGB VIII "Hilfe für junge Volljährige").
Finanzierung
Die stationäre Betreuung im Rahmen unserer Jugendhilfe sind Leistungen der "Hilfe zur Erziehung" nach SGB VIII (§ 34, § 35a und § 41) und werden von Jugendämtern übernommen.
Sie benötigen Unterstützung?
Wir unterstützen junge Menschen dabei, den Mut zu finden, um eine Veränderung zu wagen. Wir zeigen ihnen, wie sie Hilfe annehmen können. Besprechen wir gemeinsam die ersten Schritte!